«Ein Leben und Erleben während...»
Wie erlebt ein Mensch ein historisches Ereignis?
Mit dem «Ein Leben und Erleben während…»-Projekt zu oral history sind die
vielen interessanten und wertvollen Erinnerungen der Verwandten und Bekannten
der Lernenden aus den BM-Klassen zu historisch relevanten Quellen geworden.
Hier erfahren Sie mehr.
Stützkurse für unsere Lernenden
Stützkurse sollen Lernenden helfen, Schwächen in einem bestimmten Fach wettzumachen, Wissenslücken zu schliessen und damit eine Verbesserung der Fachnote zu erreichen. Die HKVBS bietet eine grosse Auswahl an Stützkursen an.
Netzwerken ist Kommunikation - Teil 1
Richtiges Netzwerken kann die Karriere in Schwung bringen. Denn: Beziehungen schaden nur dem, der keine hat. Doch worauf kommt es beim Netzwerken an? Auf was ist zu achten? Und ist es lernbar? Die Handelsschule KV Basel hat mit der Expertin Birgitta Borghoff gesprochen. Die studierte Betriebswirtin und Kommunikationsmanagerin arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, sie forscht und doziert in den Bereichen Organisationskommunikation und Entrepreneurship.
Frau Borghoff, warum ist Netzwerken so wichtig?
Birgitta Borghoff: Die richtigen Kontakte öffnen Türen, die sonst verschlossen bleiben. Durch das Netzwerken lernt man neue Menschen und deren Ideen kennen, kommt mit Menschen aus der gleichen, aber auch aus anderen Branchen und Kontexten ins Gespräch. Das ist zentral für das Entstehen neuer Kooperationen, Communities oder Projekte und dadurch auch für die proaktive Gestaltung der eigenen Karriere.
Wir leben in der Welt von Instagram, Facebook und LinkedIn. Kann ich Netzwerken von zu Hause aus machen?
Grundsätzlich schon. Wir leben heute tatsächlich in einer stark digitalisierten und vernetzten Welt, in einer Welt, in der jede und jeder rund um die Uhr immer erreichbar ist. Das erleichtert tatsächlich die Möglichkeit des Netzwerkens. Nur von zu Hause aus reicht das aber nicht.
Nicht?
Das kreative Zusammenspiel von physischem und virtuellem Netzwerken ist zentral. Netzwerken ist nicht nur Teil der Kommunikation, es ist Kommunikation in Aktion. Man erzählt beim Netzwerken ja stets was von sich und was man tut. Im Fachjargon spricht man auch von "Public Storytelling". Einige gehen das sehr strategisch und zielorientiert an, andere eher unbewusst und von aussen betrachtet vielleicht etwas naiv. Gerade letztere sind oftmals Naturtalente und geborene Storyteller. Authentizität ist meinen Erfahrungen nach der Schlüssel, um auch die Herzen der Menschen zu erreichen.
Auf was ist zu achten?
Man muss wissen, was man will. Sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu sein, hilft, um auch mit unvorhersehbaren, kritischen Fragen souverän umzugehen. Ich führe mit den Kommunikations-Studenten der ZHAW Winterthur im 6. Semester jeweils eine Praxiswerkstatt zu „Selbstmarketing und Networking" durch. Hier reflektieren und sprechen die Studierenden im interaktiven Austausch darüber, was ihnen liegt und was eher weniger. Sie üben sich im authentischen kommunikativen Dialog miteinander und testen dabei die Wirkungen ihrer Worte auf die anderen Werkstatt-Teilnehmenden.
Die Studierenden lernen also in dieser Praxiswerkstatt, wie man richtig Beziehungen knüpft?
Das kann man so sagen, ja. Dadurch, dass sich die Studierenden ihrer eigen Stärken und Schwächen bewusst werden, wird es möglich, eine so genannte Kernbotschaft zu finden. Auf dieser Basis erarbeiten die Studierenden dann eine Storytelling-Strategie für einen selbstgewählten Netzwerkanlass, den sie zwischen den zwei Kurstagen besuchen. Teil dieser Strategie sind Überlegungen dazu, warum die Studierenden genau diesen Anlass besuchen wollen (Intention), was sie sich konkret davon erhoffen (Ziele/Erwartungen), welchen Personen sie an diesem Anlass möglicherweise begegnen werden (Zielpublikum) und wie sie ihre Kernbotschaft in eine Geschichte einbetten, die sie während des Networkings erzählen. All das mit dem Ziel, die eigene Botschaft einem potenziellen Gesprächspartner näherzubringen. Hier sind wir wieder beim wichtigsten Punkt, den ich bereits erwähnt habe: Beim Netzwerken muss man wissen, was man will.